Erde Feuer Holz

Roh, zerklüftet, in der Führung der Linien häufig gebrochen, so stehen die Skulpturen aus Holz von Richard Zürcher im Raum. Als archaisch anmutende Gebilde wirken sie kreatürlich und abstrakt zugleich. Ob Stele oder behäbiger Rundkörper, immer können sie als Modelle menschlicher Befindlichkeit gelesen werden.
Fast alle tragen Spuren ihres Entstehens: Brandspuren, die die zerstörende Kraft des Feuers sichtbar machen. Aber gerade diese Zerstörung macht auch Neues sichtbar. Die ursprüngliche Form ist  verschwunden, aber ein anderes naturförmiges Gebilde entstanden.
Es bleiben Spuren und Scharten der Kettensäge. Die erzählen von der Geschichte ihres Entstehens und sind eine deutliche Absage an klassische Glätte. Auf den Oberflächen spielen Licht und Schatten, nicht starr reine Naturform, radikal vereinfacht aus dem Material heraus und gerade dadurch expressiv.
In ihrer wuchtigen Präsenz fordern diese Werke die Wahrnehmung heraus. Sie scheinen die Betrachter zu fragen: "Wie stehst du denn in der Welt?"


Seit der Ausbildung 1983 an der Kunstgewerbeschule Zürich als Werklehrer, arbeitet Richard Zürcher als Kunstschaffender. Aus dem Wald, von der Bergwelt, aus Bachufern sind seine Materialien, die er bearbeitet.